Braucht Hamburgs SPD einen neuen Partner?

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Braucht Hamburgs SPD einen neuen Partner?

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Es klingt wie aus einer anderen, einer heilen SPD-Welt: Die Genossen stehen vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg am Sonntag vor einem glasklaren Sieg, liegen in letzten Umfragen bei 32 Prozent! Peter Tschentscher regiert seit 2018 als Bürgermeister geräuschlos mit den pragmatischen Elb-Grünen. Beide Seiten wollen die Fortsetzung. Problem: Rot-Grün geht auf den letzten Metern die Puste aus, beide Parteien stehen vor heftigen Verlusten. Muss Tschentscher die Grünen noch durch die CDU ersetzen? Lesen Sie auch Morgens noch Sondierungen mit den Genossen: Hier macht Merz wieder Wahlkampf gegen die SPD Morgens mit der SPD, abends gegen sie! Vor der Wahl in Hamburg macht Merz wieder Wahlkampf. Verschwörungs-Hotline nicht erreichbar: Regierung gründet neue „Aluhut“-Behörde Eigentlich sollte am Freitag eine neue Verschwörungs-Hotline in Deutschland starten. Die Zahlen: Laut einer INSA-Umfrage für BILD droht die SPD mehr als 7 Prozentpunkte abzurutschen, die Grünen (derzeit 16 %) sogar mehr als 8 Punkte. Ganz anders die CDU: Spitzenkandidat Dennis Thering schafft es von 11,2 (2020) auf derzeit 17 Prozent und erstmals seit 2018 wieder vor die Grünen. Rot-Schwarz hat 49 Prozent, Rot-Grün „nur“ 48! Warum ist die SPD in Hamburg immer so erfolgreich? Trotz Verlusten: Wie schafft es die SPD, in Hamburg so erfolgreich zu sein? Nach 1946 regierte in der Hansestadt bis auf wenige Ausnahmen (1953–1957, 2001–2011) immer ein Sozialdemokrat. „Hamburg vereint.“ Auf der Fassade eines Reeperbahn-Clubs strahlt das SPD-Motto und der Kopf von Spitzenkandidat Tschentscher Foto: Christian Charisius/dpa Election.de-Chef Matthias Moehl zu BILD: „Die SPD ist in Hamburg die ‚Catch All‘-Partei, spricht ALLE Wählergruppen an. Sie setzt klassische SPD-Themen wie soziale Gerechtigkeit, hat aber viel stärker als andere Landesverbände auch ein konservatives Profil.“ Sie sei wirtschaftsfreundlich, verzichte auf ideologische Grabenkämpfe, kümmere sich um innere Sicherheit – „und kann besser mit Geld umgehen, als es andernorts in der SPD der Fall ist“. Großer Faktor ist die Zufriedenheit mit Tschentscher Vorteil: Fast die Hälfte der Hamburger würden Tschentscher direkt wählen! Der Chef des Meinungsforschungsinstituts INSA, Hermann Binkert: „Sie haben einen Spitzenkandidaten, der ankommt! Alleine dieser Aspekt kann bis zu 10 Prozentpunkte ausmachen.“ CDU-Spitzenkandidat Thering im Wahlkampf mit Hamburgs früherem Ersten Bürgermeister Ole von Beust (69, CDU) Foto: Christian Charisius/dpa „Es ist keine Überraschung, dass es für die CDU zuletzt nur Ole von Beust geschafft hat, die SPD-Vorherrschaft zu durchbrechen. Ein liberaler CDU-Mann, der eine einmalige offene Flanke in der inneren Sicherheit genutzt hat, aber gleichzeitig hanseatisch moderat geblieben ist“, so Experte Moehl. AfD legt deutlich zu, ist aber schwächer als im Bund Im Vordergrund stehen naturgemäß kommunale Themen. Auch deshalb ist die AfD trotz Zuwachs schwächer als im Bund. Binkert: „Wenn es eher um Themen wie Verkehr und Wohnungsbau statt um Asyl geht, kommt die AfD nicht so zum Zug.“ Besuch des Linken-Shooting-Stars: Heidi Reichinnek (36, M.) mit Hamburg-Spitzenkandidatin Cansu Özdemir (36, l.) und Vize-Fraktionschefin Heide Sudmann (62) Foto: Marcus Brandt/dpa Die Rechtspopulisten liegen nun bei 11 Prozent, die Linke bei 13 (+3,9 %). FDP und BSW (beide 3 Prozent) wären nicht im Parlament. Gut 1,3 Millionen Hamburger sind am Sonntag aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

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